ePilot: Haaaatschi!
Die Grippezeit ist vorbei, und doch rinnt die eine oder andere Nase. Was steckt dahinter, und welchen Einfluss hat der Ausfluss aus der Nase auf Neuinfektionen?
Und was bedeutet es für unsere Gesundheit, wenn Influenza-Viren auch nach 17 Tagen auf Geldscheinen noch nachweisbar sind?
Infos zum Linktipp
Linktipp | |
Zum Weiterlesen | ePilot-Beitrag “Grippe” |
Unterrichtsthema | Mensch, Nase, Immunologie, Zellbiologie, Bakterien & Viren, Hygiene |
Schulstufe | ab der 5. |
Typ | Experiment, Rechercheauftrag, Video, Unterrichtsidee |
digi.komp |
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Die Idee zu dem Thema kommt leider aus einer momentanen persönlichen Betroffenheit. Seit mehreren Tagen hat meine ganze Familie Schnupfen, Halsweh, Husten, Kopfweh und Gliederschmerzen. Wie können wir uns vor einer Ansteckung schützen und wie können wir verhindern, andere Menschen anzustecken?
Ein Artikel im Focus 6/2008 geht auf das Thema ein
Hygienischer Schutzwall. Als wichtigster Umschlagplatz von Keimen zu Hause und im Büro sind inzwischen die Hände erkannt. US-amerikanische Tester fanden infektiöse Partikel bis zu 15 Stunden nach einer Berührung. „In einem Hotelzimmer, das von einer erkälteten Person eine Nacht lang bewohnt wurde, war von der Fernbedienung übers Telefon, die Lichtschalterund Wasserhähne alles mit Rhinoviren verseucht“, berichtet Owen Hendley von der University of Virginia. Auf infizierten Geldscheinen konnten Virologen auch 17 Tage später noch Influenza-Viren nachweisen. [...]
„Einfache Regeln wie Hände waschen bekommen Kinder heute viel zu selten beigebracht“, bemängelt Jürgen Gebel vom Institut für Hygiene und Öffentliche Gesundheit der Universität Bonn. Weder Eltern noch Erzieherinnen in den Kindertagesstätten würden darauf achten. „Es gibt einfach keine richtige Gesundheitserziehung mehr hierzulande.“ Allen Kindern und Eltern, deren Eltern es versäumten, erläutert der Hygieniker gern, wie es richtig geht: „Mit lauwarmem Wasser und Seife aufschäumen, 20 bis 30 Sekunden verreiben, abspülen – Infektionsgefahr gebannt.“
Idee zum Unterrichtseinsatz
Ein guter Einstieg ins Thema ist der Versuch mit dem Nasentropfgerät (Video).
Die Idee, künstlichen Nasenschleim mir einer fluoreszierenden Farbe (grün) zu versehen und dann den Partyraum mit einer UV Lampe anzusehen, zeigt uns, wo überall Berührungskontakt stattfindet.
Die Information, dass die Hände als beliebtes Tarnsportmittel für Bakterien und Viren genutzt werden, kann man mit den Broschüren „Händehygiene experimentell erlernen“ der Firma Tork mit Versuchen im Unterricht „begreifbar“ machen.
Sehr gute Filme zum Infektionsschutz gibt es auf der gleichnamigen Seite. Cool der Film „Wir gegen Viren: Händewaschen“, der ohne Worte auskommt. Am Beginn steigt eine pfeifende (Viren auf der Hand) Frau in einen Aufzug. Das Lied verbreitet sich durch direkten oder indirekten Kontakt und verstummt am Schluss beim Händewaschen. Gut gemacht!
Auch die Informationsvideos wie „Hände übertragen Krankheitserreger“ sind sehr gut.
Das Video zu Agent Blitzblank und das Händewaschlied zielt mehr auf Kinder im Volksschulalter ab.
Eine mögliche Verknüpfung zum Sprachunterricht bietet das englische Video „Why do I sneeze?“ in der einige biologische Fachwörter zum menschlichen Körper vorkommen und der den Niesvorgang anschaulich und doch zielgruppenadäquat erklärt.
Ein spannender Rechercheauftrag ist die Frage, was die Unterschiede zwischen einer Erkältung, einem grippalen Infekt und einer echten Influenza sind.
Hier der Lösungsansatz: HNO-Facharzt Dr. Neuwirth-Riedl aus Klosterneuburg schreibt auf seiner Homepage:
Ich verwende die Begriffe “grippaler Infekt”, “Erkältung”, “Verkühlung” und “Schnupfen” und meine immer dasselbe damit, und zwar einen Virusinfekt, der leicht verlaufen kann (“Schnupfen”), oder aber auch schwer (“schwerer grippaler Infekt”).
„Wische-wasche wie der Wind, bis die Hände sauber sind….”
Viel Erfolg beim Unterrichten und gesund Bleiben!
Deine/Ihre ePilotin Veronika Kunnert